Ich bin Armin
nun bin ich schon fünf Tage auf Reisen durch den Osten der Türkei und bisher klappt alles wie am berühmten Schnürchen. So bestieg ich den Berg Artos und den Nemrut Dagi. Nun stand die Besteigung des 4.058 Meter hohen Vulkan Süphan auf meinem Reiseplan.
Am Mittwoch dem 31. August 2022 stand ich schon um 4.15 Uhr auf. Nach dem Frühstück im Zimmer bereitete ich mich auf die bevorstehende Bergtour vor. Dann fuhr ich vom Hotel Cevizlibag aus los und über die Bundesstraße und der guten Landstraße erreichte ich die Ostflanke vom Süphan Dagi. In einem kleinen Bergdorf habe ich geparkt, dann wanderte ich um 6.20 Uhr auch schon los. Bei strahlenden Sonnenschein und blauem Himmel hatte ich den Süphan immer vor Augen.
Der Feldweg führte moderat bergauf und nach etwa 30 Minuten erreichte ich das Basislager von anderen Bergtouristen. Mit dem verschlafenen Fahrer von dem Ford Transit habe ich kurz geratscht, dann setzte ich meinen Aufstieg fort. So habe ich mich gefreut, dass ich nicht alleine hier am Süphan Dagi unterwegs war. Leider habe ich deren Spuren im losen Sand schnell verloren und so wanderte ich weglos stets bergauf.
Toll war der Ausblick runter auf den tiefblauen Vansee und auf den runden See namens Sodali Göl. Vor mir ragte der gewaltige Schichtvulkan Süphan in den blauen Himmel. Wunderbar!!
Weiter wanderte ich in einer Bergrinne steiler bergauf und auf dem festen Geröll kam ich gut voran. Hier war der Aufstieg mühsam und schon weit oben fand ich einen guten Pfad im Sand. Dann erreichte ich die steile Ostflanke vom Süphan Dagi. Etwas ratlos stand ich vor der Bergwand, die mit großen Felsbrocken übersät war. Voll krass!!
Nach einer kurzen Pause habe ich den Aufstieg gewagt. Wegen der großen Gesteinsbrocken benötigt man schon Trittsicherheit und dann fand ich sogar eine Spur nach oben. Schließlich erreichte ich am Vormittag den 4.000 Meter hohen Kraterrand des Süphan. Auch der weitläufige Krater war übersät mit großen und kleinen Felsbrocken. So balancierte ich über die großen Steine zum 4.058 Meter hohen Südgipfel. Nach 5 Stunden 40 Minuten im Aufstieg stand ich gegen 12.00 Uhr Mittag endlich auf dem Hauptgipfel des Süphan Dagi. Markiert war der Hauptgipfel durch eine türkische Fahne und einer leeren Blechdose für das Gipfelbuch. Wunderbar!!
Hier oben war es überraschend warm und windstill. So machte ich das obligatorische Gipfelbild und auch einen Stein nahm ich als Andenken mit.
Nun war ich doch alleine hier am Vulkan Süphan und nach einer Pause von 20 Minuten machte ich mich wieder an den langen Abstieg. So spazierte ich über die Felsen quer durch den Vulkankrater und dabei machte ich viele Fotos. Dann erreichte ich den steilen Osthang und hier kraxelte ich über die Felsbrocken vorsichtig nach unten. So war ich heilfroh, als ich den guten Pfad erreichte. Der sandige Weg war gut zu begehen und so kam ich zügig voran. Von hier nahm ich mir noch eine Tüte Sand als Andenken mit.
So wanderte ich eine lange Meile bergab und so war ich froh, als ich um 15.20 Uhr zurück am Leihwagen war. Hier war gerade eine große Schafherde unterwegs und ein Schaf rieb sich genüsslich am Heck vom Leihauto. Somit benötigte ich für den langen Abstieg nur 3 Stunden.
Von dem einsamen Bergdörfchen fuhr ich auf der Schotterpiste runter zur Ortschaft Aydinlar, dann führte die Landstraße und Bundesstraße zurück zum Städtchen Adilcevaz.
Am Nachmittag war ich zurück im Hotel Cevizlibag und es war mit +30 Grad sommerlich heiß. Im Zimmer genoss ich erst eine heiße Dusche, dann legte ich nach der langen Bergtour erst einmal eine erholsame Siesta ein.
Zum Abendessen suchte ich im Zentrum ein einfaches Restaurant auf. Hier verspeiste ich einen Dönerteller mit Salat und Brot. Dazu trank ich einen Ayram.
Zurück im Hotel Cevizlibag surfte ich noch etwas im Internet. Nach der anstrengenden Bergtour verschwand ich zeitig im weichen Bett. Heute fuhr ich nur 81,0 Kilometer weit.
Am Donnerstag dem 01. September 2022 habe ich gegen 10.10 Uhr beim Hotel Cevizlibag ausgecheckt, um zum nahen Sandstrand namens Adilcevaz Bozkirlar Playi zu fahren. Hier genoss ich nach den drei Bergtouren das faule Strandleben. Das Bad im Vansee, den größten Sodasee der Erde, war großartig. Das Wasser war mit +24 Grad Celsius wohl temperiert und so genoss ich das Bad ausgiebig. Auch nahm ich mir eine Tüte Sand als Andenken mit. Toll!!
Um 11.30 Uhr fuhr ich weiter am Ufer vom Vansee entlang und so habe ich das Gewässer quasi im Uhrzeigersinn umrundet. Am Nachmittag war ich zurück in der Großstadt Van und am Flughafen Van Ferit-Melen gab ich problemlos meinen Leihwagen zurück. So fuhr ich heute nochmals 211,7 Kilometer weit durch den Osten der Türkei und in Summe kam ich auf 678,9 Kilometer.
Am Flughafen war es mit +33 Grad Celsius sauheiß, dann fuhr ich mit einem Taxi zum gebuchten Hotel Dimet Park. Hier bezog ich gegen 15.00 Uhr das Einzelzimmer 407 und so richtete ich mich häuslich ein.
Am Nachmittag erkundete ich das moderne Zentrum der Großstadt Van. Hier gab es unzählige Geschäfte und Restaurants und es herrschte eine rege Betriebsamkeit. So wanderte ich runter zum Hotel Rönesans Life und in der Nähe erstand ich in einem Laden ein Fläschchen teurem Raki. Seit Tagen plagt mich ein lästiger Durchfall und so will ich den Raki quasi als Medizin anwenden.
Zum Abendessen verspeiste ich zwei Spieße mit Huhn, dazu hatte ich gemischten Salat und ein Fladenbrot. Getrunken habe ich einen Ayram.
Um 20.00 Uhr war ich zurück im Hotel Dimet Park und so gönnte ich mir gleich ein großes Stamperl von dem erlesenen Raki.
Am Abend surfte ich noch etwas im World Wide Web, dann löschte ich zeitig das Licht, um den nächsten Tag entgegen zu schlummern.
Am Freitag dem 02. September 2022 schrieb ich in der Früh zwei Postkarten, um dann gleich zu einem nahen Postamt zu spazieren. Anstatt um 8.00 Uhr wie im Internet geschrieben, öffnete die Post erst eine halbe Stunde später. Es gab schon eine lange Warteschlange, doch stellte sich heraus, dass ich hier falsch war und ich musste zum Schalter vom „Cargo“. Dort bin ich gleich drangekommen, leider gab es hier keine Briefmarken. Blöd!!
Zurück im Hotel Dimet Park hatte ich zum Frühstück nur wenig Appetit, da mich die Diarrhö plagte.
Im Zimmer surfte ich im Internet, dann packte ich mein Gepäck zusammen. Um 12.00 Uhr habe ich beim Hotel Dimet Park ausgecheckt, dann empfahl mir die nette Dame von der Rezeption ein anderes Postamt. Sie hatte mir den Weg aufgezeichnet, trotzdem fand ich die Post nicht. So habe ich mich durchgefragt, dann war das Postamt geschlossen. Blöd!!
Zurück im Hotel Dimet Park ging ich rauf ins Panorama-Restaurant, um weiter im Reisetagebuch zu schreiben.
Am Nachmittag spazierte ich nochmals vor zur Post und nun war es geöffnet. Die Warteschlange war ziemlich lange und so fragte ich einen Wachmann vorne an der Eingangstüre, dann durfte ich gleich zum richtigen Schalter. Nun musste ich kurz warten, dann konnte ich endlich meine beiden Ansichtskarten abgeben. Toll!!
Zurück im Hotel Dimet Park hatte ich mich blendend mit dem Personal verstanden. Die Mitarbeiter waren alles Kurden aus dem Iran. Das kurdische Hallo hieß „Slav“ und dann hatte ich eh schon gewonnen. So habe ich mich mit dem Personal sehr nett unterhalten. Der Dame von der Rezeption zeigte ich meinen Reisebericht über den Iran aus dem Jahre 2010, der vom Kreisboten Fürstenfeldbruck immer noch im Internet stand. Die Reportage will sie gleich heute Abend lesen.
Spät gegen 16.40 Uhr wurde ich dann endlich von der Agentur TAF Travel abgeholt. Bei dem Bergführer Azat handelte es sich um einen Bruder vom Firat und im Ford Transit saßen schon sieben Männer und eine Frau.
Nun fuhren wir von Van auf einer guten Bundesstraße am Ufer vom Vansee entlang nach Norden. Dann fuhren wir rein in die Berge und bei den malerischen Wasserfall Muradiye legten wir eine kurze Pause ein. So machte ich Bilder von dem Wasserfall und einem frisch vermählten Brautpaar, dann genossen wir auf einer Panorama-Terrasse eine Tasse süßen Tee.
Weiter fuhren wir durch das Gebirge nach Norden. Hier an der Grenze zum Iran stand fast auf jedem Gipfel eine Kaserne oder ein Wachposten. Auch wurde unser Ford Transit an einem Kontrollpunkt kurz untersucht, dann durften wir weiter durch die Nacht fahren.
Im Dunkeln konnten wir den legendären Ararat nur erahnen, dann erreichten wir die Provinzstadt Dogubeyazit. Zum Abendessen kehrten wir in ein gutes Restaurant ein. So verspeiste ich einen Kebab mit Salat und Brot. Dazu trank ich einen Ayram und wir haben uns ganz nett unterhalten.
Spät um 21.25 Uhr bezog ich im modernen Hotel Grand Aga das Einzelzimmer 411. Ich war müde und wegen meiner gesundheitlichen Probleme verschwand ich schon bald im bequemen Bett.
Am Samstag dem 03. September 2022 stand ich schon um 6.00 Uhr auf, um die Sachen herzurichten, die ich bei der Besteigung des Ararat benötigen werde. Im Supermarkt gegenüber erstand ich noch drei Liter Coca Cola, Honig und Kekse.
Beim Frühstück verspürte ich nur wenig Appetit, dann packten wir Bergtouristen all unsere Ausrüstung in einem Ford Transit. Am Vormittag fuhren wir von Dogubeyazit erst auf einer Landstraße, später auf einer Schotterpiste, ein Stück rauf zum Großen Ararat. Im Ford Transit saßen zwei Kroaten, zwei Esten, vier Baden Württemberger und ein Bayer. Auf einer Höhe von 2.200 Meter war Endstation und hier stiegen wir aus. Die schwere Ausrüstung wurde auf Packpferde gewuchtet, während wir nur mit dem leichten Tagesrucksack unterwegs waren. Gegen 11.40 Uhr wanderten wir los und ein Feldweg führte erst moderat bergauf. Der Bergführer Azat spazierte vorne weg und wir Bergtouristen trotteten gemütlich hinterher.
Bald schon legten wir eine Mittagspause ein. Ich verschmähte das Lunchpaket und so vertilgte ich lieber meine Kekse und trank mein warmes Coca Cola dazu.
Beim Aufstieg erspähten wir eine Agame, die sich auf einem Felsen sonnte, dann ging es auf einem schmalen Pfad weiter bergauf. So waren wir 3 Stunden 45 Minuten im Aufstieg unterwegs, dann erreichten wir das Basislager, das sich auf einer Höhe von 3.320 Meter befand. Im Küchenzelt wurden wir mit heißem Tee empfangen, dann haben wir ganz nett geplaudert.
Zufällig war heute auch der Bergführer Firat mit seiner Gruppe hier am Basislager und so haben wir uns herzlich begrüßt. Da habe ich auch erfahren, dass er mit seiner Gruppe Bergtouristen am 31. August am Süphan Dagi unterwegs war. Was für ein Zufall, leider habe ich sie am Berg nicht getroffen.
Am Nachmittag bezog ich mein geräumiges Einzelzelt und so habe ich etwas darin relaxed. Am Abend genoss ich erst einen farbenfrohen Sonnenuntergang, dann wurde uns das Abendessen im Küchenzelt serviert. Erst gab es eine dünne Suppe und als Hauptgericht Püree mit Reis. Dazu trank ich heißen Tee und Mineralwasser.
Zeitig um 20.30 Uhr zog ich mich in mein Einzelzelt zurück und wenig später verschwand ich im warmen Schlafsack.
Leider war die Wettervorhersage für den geplanten Gipfeltag schlecht und so wollte ich mit der Gruppe vom Firat einen Tag früher rauf auf den Hauptgipfel vom Großen Ararat. Ich war fit und gut akklimatisiert, trotzdem wurde mir dieser Wunsch verwehrt. Sehr schade!!
Dank der dicken Matratze habe ich ganz gut geschlafen und so stand ich am Sonntag dem 04. September 2022 gut erholt gegen 7.00 Uhr auf. Die Sonne strahlte vom weißblauen Himmel und mit +11 Grad Celsius war es angenehm warm. Im Küchenzelt wurde dann am Vormittag das üppige Frühstück serviert. Wegen meinem Durchfall verspeiste ich nur ein Ei, Honig und Nutella mit einem Fladenbrot. Dazu trank ich heißen Tee und ich nahm eine Tablette Imodium Akut.
Um 10.10 Uhr verließen der Bergführer Azat und wir neun Bergtouristen das Basislager, um rauf zum Hochlager zu wandern. Ein guter Pfad führte permanent bergauf und hier herrschte Hochbetrieb. Es waren viele Bergtouristen und auch Packpferde im Auf- oder Abstieg unterwegs.
Unsere Gruppe ging langsam bergauf, um sich zu akklimatisieren. Der staubige Pfad windete sich in Serpentinen einen Berghang hoch und schön war der Blick rauf zum schneebedeckten Gipfel des Ararat.
Um 12.40 Uhr erreichten wir das Hochlager, das sich schon auf einer Höhe von 3.900 Meter sich befand. Hier genoss ich die Aussicht auf den 3.925 Meter hohen Kleinen Ararat und die mitgebrachte Brotzeit.
In einer steilen Steinschlagrinne donnerten nun zwei große Felsbrocken in die Tiefe. Das Spektakel war ziemlich laut und hatte viel Staub aufgewirbelt.
Die Pause dauerte eine Stunde, dann machten wir uns an dem Abstieg vom Hochlager. Der Weg war der selbe und runter geht es immer schneller als rauf. Schon gegen 15.00 Uhr waren wir zurück am Basislager und hier wurden wir Bergtouristen mit heißem Tee, Gebäck, Kuchen und einer Wassermelone verwöhnt. Danach legte ich in meinem Einzelzelt eine erholsame Siesta ein.
Einen kulinarischen Höhepunkt stellte das Abendessen dar. Als Vorspeise gab es eine scharfe Suppe und als Hauptmenü wurde mir ein Hendlhaxn mit Nudeln serviert. Dazu trank ich heißen Tee und wir haben im Küchenzelt ganz nett geratscht.
Am Abend zog ich mich in mein Einzelzelt zurück und ich habe sehr gut geschlafen.
Nun habe ich wieder viel im Osten der Türkei erlebt und so will ich den Teil 2 beenden. Dann schaun wir mal, ob ich den 5.137 Meter hohen Ararat im zweiten Anlauf erfolgreich besteigen werde??
Wünsche allen meinen Leserinnen & Lesern ein besinnliches Weihnachtsfest, Armin
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